PS (2015)

Ich hab kein Problem, Probleme zu haben
und vor meinen Ängsten hab ich kaum noch Angst
Wer Raben nicht frisst, den fressen die Raben.
Kurz ist das Verlangen, was lang Du verlangst.

Wenn ich etwas falsch mach‘, dann aber so richtig
und löffle ich Wissen, dann niemals genug.
Du machst ja nicht viel, aber Dich richtig wichtig
und trügt Dich ‘ne Ahnung, dann schreist Du „Betrug“!

Meist lassen die Massen heut jedes Maß missen
und mich ganz allein mit dem Traum und dem Wort.
Wer selbst nicht bescheißt, wird grinsend beschissen
und findet nicht hier und nicht dort trocknen Ort.

Vermesser, die haben sich schwerstens vermessen
und Angeber geben Abgaben nicht her.
Wer nichts mehr vergessen kann, kann sich vergessen –
mit Vorsatz vergessen, ist wahnsinnig schwer.

Glanz soll mich beglücken, doch ist er verschlissen,
Dienstgrad und Ruhm sind mir völliger Quatsch.
Ich muss gar nicht pinkeln und soll mich verpissen –
Sinn trockenzulegen, endet sicher im Matsch.

So könnt‘ ich salbadern noch so manche Weile,
ja, fast bis zum Tage des jüngsten Gerichts,
doch brächte das niemals DEN SINN in ‘ne Zeile,
denn leider: Auf „Pfeif druff!“ – da reimt sich ja nichts.

Interpretationen