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Konjunktives Nichtableben
Wenn ich sie denn erwürbe,
ich mein: Unsterblichkeit,
ich also niemals stürbe,
dann hätt‘ ich reichlich Zeit.
Was gern getan ich hätte,
verschöbe ich auf später
und bliebe halt im Bette –
ich wär‘ ein Spätertäter!
Wenn tags drauf ich erwachte,
wär‘s allseits wie vorher.
und ließ ich‘s oder machte,
gäb‘ Unterschied nicht her.
Was mich das alles lehrte,
glasklar und verständlich:
Die Zeit sinkt arg im Werte,
wenn sie denn unendlich!
Zwar tät ich nie abkratzen,
doch würde es rasch einsam.
Denn mit den andern Fratzen
hätt‘ ich nicht viel gemeinsam.
Es kennte keiner Lennon,
die Stones, Led Zeppelin!
… und wollte keiner kennen,
weil alle lang schon hin.
Und wählte gar die Menge
den Weg des Immerdar,
brächte das ernstlich Enge,
wo‘s einst geräumig war.
Ja, Freunde, es würd‘ oller
auf unserem Planeten
und immer rappelvoller
man könnte kaum noch treten.
Es herrschte ganz gewiss –
drangvolle Langeweile.
Unsterblichkeit?? – Beschiss!!
Deshalb mahn ich zur Eile.
Jedem sei nur gegeben
doch seine Spanne Zeit
„Versauern oder Leben?“
Es ist ja sein Entscheid.
Unsterblichkeit ist – ehrlich –
nichts gegen Deinen Kuss,
der – das ist unentbehrlich! –
halt ewig dauern muss ...!!