Holgers Gesang oder: "Für Anke" (2016)

Du wehst wie Gischt über die nasse Planke,
Dich kümmert das Gewitter nicht.
Wie Schweiß an Rappens dunkler Flanke
und Nebel, in dem Licht sich bricht.

Du rauschst heran … um wieder gleich zu fliehen
und ich erkenne mich durch Dich.
Du ziehst mich an – und ich will mit Dir ziehen,
denn nur mit Dir bin ich ganz ich.

Du wehst wie Gischt über die nasse Planke,
bewegst mich und benetzt mich heiß.
Du bist, wofür ich heut‘gem Dasein danke –
rotglühend Leben und in Mondschein weiß.

Zu wissen reicht Dir nicht – Du willst auch fühlen –
mit Einstein auf ein Glas Rosé!
Mit Sternen, Thesen und Skalpellen spielen,
mal Sturmfee – und mal sanftes Reh …

Du wehst wie Gischt über die nasse Planke,
mein Boot an blauem Horizont.
Was ich mit Dir kann, meine, eine Anke
hätt‘ ich alleine nie gekonnt.