Fallbestrickte Reinkarnation

Das alte Eisen warf man fort –

am Tor war es zwei Pfosten –

der Senkrechten ein fester Hort,

doch nunmehr arg am Rosten.

Man schmolz es ein und machte draus

ein frisches Türgestänge –

blitzblank und neu stützt es das Haus,

doch ist‘s ums Herz ihm enge:

„Nun steh‘ ich hier, ich armes Tor,

in meinem neuen Leben

und bin ein Tor als wie zuvor!

Wozu dann all das Streben?“

So ist denn Reinkarnation

als Selbstzweck abzulehnen –

was man mal war, war man ja schon,

und braucht‘s nicht auszudehnen.

„Es muss schon etwas Fortschritt her

beim Wiederauferstehen –

als … Keuschheitsgürtel, bitte sehr,

würd‘s mir viel besser gehen!“

So sinnt das Tor nicht sehr erbaut,

auf seinem Außenposten

und wenn man ganz genau hinschaut,

sieht man‘ es … langsam rosten ...