Ernüchternde aber nicht unfrohe Mitteilung

Du wälzt Dich hin und her vergebens
im Bett und auch im Alltagstrott.
Du suchst nach ihm – dem Sinn des Lebens
Und findest nicht Idee noch Gott.

Du sehnst herbei das Transzendente –
Und findest Deinen Tag banal.
Du merkst: Mission ist eine Ente
und die Ernüchterung total.

Das Leben, Freund, braucht keine Fahne
Und ist auch ohne Sinn „voll toll“ …
Ist es für Dich die erste Sahne,
dann ist’s schon ganz das, was es soll.

Und bleibt mir weg mit Euren Göttern –
Die habt Ihr Euch doch selbst gemacht.
Zurecht gibt man sie Preis den Spöttern –
Wo geistlich wird, wird’s geistig Nacht.

Kommt mir auch nicht mit den Nationen,
denn die sind alles – nur nicht echt.
Weil andere woanders wohnen,
sind sie nicht automatisch schlecht.

Drum missionier‘ mich nicht – ich schwöre:
Nur Liebe ist des Strebens Kern –
Ich sag‘, auch wenn ich Dich verstöre:
Das Leben lebt ganz schrecklich gern!