2024

Die Flunder träumt vom Stabhochsprung

Die nächtliche Stille, sie streichelt die See -

die Wellen, sie schreiben Gedichte.

Die Seepferdchen grasen den Seepferdchenklee -

die Flunder am Grund stemmt Gewichte.

Sie kann nicht mehr schlafen, denn sie ist gebannt -

vom Können der leichten Athleten.

Ins Stabhochsprungspringen hat sie sich verrannt -

und will bei Olympia antreten.

Sie arbeitet hart und sie ächzt und sie schwitzt -

sie lässt sich trainieren und schleifen,

doch wie sie auch Flossen massiert, krümmt und spitzt,

der Scheißstab, er lässt sich kaum greifen.

Die nächtliche Stille, sie streichelt die See -

Sie küsst reflektierend die Sterne.

Und kurz nach halb sechs steigt aus Wellen 'ne Fee -

die Flunder sieht das ziemlich gerne.

Sie wünscht von der Fee sich den Himmelhochsprung -

weit über den drei Uferbäumen.

Die Fee ist AZUBI und noch ziemlich jung -

nervös schnitzt sie an Flunderträumen.

Das Fischlein denkt "Super!" (sehr blass nickt die Fee),

holt Schwung und hebt ab Richtung Tanne.

Dann sieht sie den Koch gleich hier vorm Strandcafé -

... und springt ihm direkt in die Pfanne.