2023

Nachtgespenst d'Amour

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| Du liegst hellwach

| und weißt, die Nacht will

| lange noch nicht schlafen.

| Unter dem Bett

| ahnst Du das scheußlich

| grinsende Gespenst.

| Dein kleines Schiff ...

| kennt Sterne zwar,

| doch keinen sich'ren Hafen.

| Die Pumpe lenzt,

| weil Du im Halbschlaf

| Tränenbäche flennst.

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| :: Du sehnst nach Hause Dich

| und in die Ferne.

| Du willst am Herd steh'n,

| doch auch hart am Wind.

| Du rufst "Egal!"

| und willst nur allzu gerne

| sowohl verliebt sein

| als auch unbeschwertes Kind. ::

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| Du gibst nicht auf,

| greifst halbblind in das

| lang verwaiste Ruder,

| ahnst vorn das Land

| von Nacht und Nebel

| schwarz und blau verdeckt.

| An diesem Strand

| verließ Dich einst

| das blondgelockte Luder,

| von dessen Hals

| Du jenen salzig-süßen

| Schweiß geleckt.

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| Du liegst im Sand

| wo glühendweiß

| sich Eure Blicke trafen

| und es ist klar,

| dass Du noch immer,

| immer für sie brennst.

| Schweißnass und wach

| weißt Du, die Nacht will

| lange noch nicht schlafen

| und unterm Bett

| seufzt laut - das traurig

| lächelnde Gespenst.

|

| :: Du sehnst nach Hause Dich

| und in die Ferne.

| Du willst am Herd steh'n,

| doch auch hart am Wind.

| Du rufst "Egal!"

| und willst nur allzu gerne

| sowohl verliebt sein

| als auch unbeschwertes Kind. ::

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