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"Tja!", sagt der Klabautermann (2019)
Warme wallend weiche Wogen,
Wind und Wellen, Wasserwacht,
sieht man nicht – das wär‘ gelogen.
Hört man nur, denn es ist Nacht.
Oder doch? Ich ahn‘ Konturen.
Aus dem Meer stapft wer heran –
Vollmondnacht und gleich 12 Uhren –
„Tach!“ sagt der Klabautermann.
Greift mich unwirsch hart am Kragen,
schleift mich hin zu Schank und Wirt, ...
wo die Welt – was soll ich sagen –
ziemlich schnell konturlos wird.
Doch dann rüttelt mich das Wesen
aus des Meeres dunklem Schlund,
zerrt mich weg von Trank und Tresen,
öffnet seinen schwarzen Mund ...
„Sag mal, willst Du ewig trauern
um der Ostsee kühles Nass?
Taugst zum Maat mehr als zum Bauern –
seh‘ ich, denn Du bist krass blass!
Komm mit mir auf die Schaluppen –
wir sind tot und dennoch high.
Du passt gut in unsre Truppen –
schlecht rasiert, verarmt – und frei!“
„Ach, Du Adjutant des Teufels –
meine Sehnsucht ist ein Fisch,
der im Falle meines Zweifels
jedes Mal mir flutscht vom Tisch!“
… sag ich und träum‘ in die Ferne,
wo das reine Glück leis gluckst.
„Dorthin bring ich Dich sehr gerne,
wenn in dieses Glas Du guckst!“
… sagt er und reicht mir den Becher –
in dem schimmert‘s grün und grau.
Mir wird anders noch und nöcher –
und dann bin ich völlig blau.
Auf wach ich in einem Kutter.
„Mach!“ brüllt der Klabautermann –
„Schrubb‘ das Deck, sonst gibt‘s kein Futter!“ –
spuckt nach Lee, dreht ab und dann ...
… merk‘ ich, wie ich selber merke:
Dass ich nicht wusst‘, was ich will,
machte stärker seine Stärke
und mich ziellos, lahm wie still.
Also häng‘ ich hier am Besen,
tu, was wirklich jeder kann,
wär‘ doch andres gern gewesen ...
„Tja!“ sagt der Klabautermann.